Die Versorgung des Neubaus mit Energie
Früher war es ja ganz einfach. Wer ein neues Haus gebaut hat, ließ sich einfach einen Heizöltank in den Keller stellen, dazu einen Brennwertkessel – und fertig war die Versorgung des Hauses mit Wärme. Die restliche Energie wurde über das Stromnetz zugeführt. Tempi passati: diese Zeiten sind ein für alle Mal vorbei. Wer sich eine eigene Immobilie bauen lässt, darf nicht nur ein paar flüchtige Gedanken an die Haustechnik vergeuden. Nein, heutzutage hat die Haustechnik eine ungemein große Bedeutung erlangt. Häuser, die nicht unter Einbezug Erneuerbarer Energien errichtet werden, gibt es praktisch nicht. Und damit ist nicht nur die Außenhaut gemeint, die aufgrund der Wärmedämmung schon einmal gut und gern 20 oder mehr Zentimeter dick werden kann. Dabei spielt die staatliche Energieeinsparverordnung (EnEV) die tragende Rolle. Sie ist eingeführt worden, um Häuslebauer dazu anzuhalten, energieeffizient zu bauen. Seit der Einführung dieser Maßnahme ist der Energieverbrauch von Wohnhäusern tatsächlich auch um zwei Drittel zurückgegangen. Doch welche Maßnahmen sind es, die ein Bauherr zu berücksichtigen hat, um die Kriterien der EnEV vollständig zu erfüllen?
Zunächst gibt es ganz einfach ein paar grundsätzliche Normen, und diese beziehen sich lediglich auf Lage, Ausrichtung (möglichst nach Südwesten) und Gebäudeform (möglichst würfelförmig) des Hauses. Die schon angesprochene Wärmedämmung darf zusätzlich lieber zu dick als zu dünn bemessen sein, zudem gilt es für die ausführenden Bauträger, Wärmebrücken zu vermeiden. Extrem wichtig ist überdies die Dämmung des Daches. Erst einmal sind simple Strukturen komplizierten und verwinkelten Dächern vorzuziehen. Und des Weiteren muss man sich vorher darüber im Klaren sein, welche Art der Dämmung die richtige ist, immerhin gibt es drei Arten: die Untersparrendämmung, die Zwischensparrendämmung sowie die Übersparrendämmung. Die früher häufigste war die Zwischensparrendämmung, heute entscheiden sich aus Zeitgründen viele Bauherren für die Übersparrendämmung, die den zeitlich schnellsten Ablauf garantiert. Am effizientesten ist jedoch die Untersparrendämmung. Dabei ist die Abdichtung am besten, zudem wird diese passgenau angebracht.
Um ein Haus zu erhalten, das möglichst energieschonend funktioniert, gibt es jedoch noch viele weitere Möglichkeiten, die hier nur kurz angerissen sein sollen. Ein Wintergarten etwa kann zu einem prima Energiehaushalt beitragen, insofern er gut verarbeitet ist. Um Sonnenlicht direkt in Strom zu verwandeln, schaffen Solarthermie oder Photovoltaik Abhilfe. GeoSolar und Erdwärme in Verbindung mit Wärmepumpen sind ebenfalls hilfreich, genau wie eine Pelletheizung, die Energierückgewinnung, Wärme- und Eisspeicher und das Einsparen von Wasser. Ein umsichtiger Bauherr sollte sich mit jedem dieser Themen einmal eingehend auseinandergesetzt haben.