Die Winterbaustelle und ihre Tücken
Ein Haus entsteht im Idealfall in jenen Jahreszeiten, in denen es weniger kühl und feucht ist – also im Frühjahr, Sommer oder Herbst. Doch was – oder vielmehr wann – liegt ein solcher Idealfall schon einmal vor? Nicht immer ist es garantiert, dass man selbst bei Baubeginn im Frühjahr im Herbst ins neue Domizil einziehen kann. Und beginnt der Bau erst im Sommer oder gar im Herbst, muss man damit rechnen, dass sich die Bauzeit auch über den Winter hinweg zieht. Das bringt in vielen Fällen Probleme, denn Kälte und Feuchtigkeit können beim Bau Schäden verursachen, nämlich in Form von Schimmel. Wobei eher die Nässe das Problem ist, denn natürlich kann es auch im Sommer ausgiebig regnen. Dann allerdings ist es meist warm genug, damit der Schimmel nicht die Chance hat, sich festzusetzen. Die Luft allein genügt dann, um den feuchten Stellen Herr zu werden.
Im Winter und noch dazu in einer Bauphase, in der in dem Gemäuer noch keine Heizung installiert ist, die funktioniert, sieht das schon anders aus. Und dieser Effekt wird oft noch dadurch verstärkt, dass der Estrich aufgetragen oder die Wände verputzt werden müssen, was zusätzliche Feuchtigkeit entstehen lässt. Die Gefahr der Schimmelbildung ist jetzt besonders groß. Sollte nun noch der Dachraum nicht fertiggestellt sein, steht man als Bauherr oft vor einem gewaltigen Problem. Denn einerseits ist die künstliche Beheizung der unteren Stockwerke sehr, sehr teuer, weswegen viele Bauherren davon absehen. Und zum anderen kann es nun leicht passieren, dass die in den unteren Etagen vorhandene Nässe nach oben zieht und sich gewissermaßen über das gesamte Haus verteilt. Das geschieht gern auch dann, wenn die unteren Stockwerke verputzt und geheizt werden – die Feuchtigkeit flüchtet in dem Fall gewissermaßen nach oben.
Besonders problematisch wird es, wenn es richtig kalt ist, und das auch noch für eine längere Zeit. Es ist nämlich nur allzu menschlich (zumindest für die meisten von uns), Energie zu sparen und die Kosten dafür zu senken. Man darf dann jedoch nicht den Fehler machen, die künstliche Beheizung abzustellen, sollte die Kälte die anderen Arbeiten am Haus verzögern. Oft schleicht sich auch der grundsätzlich falsche Gedanke ein, dass diese Kälte das Problem der Feuchtigkeit ganz von allein löst, indem sich Eis und Frost ausbreiten. Doch so ist es keineswegs. Die Feuchtigkeit zieht sich in einem solchen Fall nur noch tiefer in die Gemäuer zurück und der entstehende Schimmel ist noch schwerer wieder loszuwerden.