Der Grundriss des Hauses (erster Abschnitt)
Der Grundriss des Hauses (erster Abschnitt)
Nachdem wir in den Teilen sechs und sieben auf Fragen nach dem Keller eingegangen sind, widmen wir uns in diesem und in nächsten Teil dem Thema Grundriss. Denn erst jetzt ist schließlich klar, ob ein Untergeschoss mit einzuplanen ist oder nicht. Bei der Planung des Grundrisses sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Man sollte sich vorher natürlich gut überlegen, ob man die Wohnfläche des Hauses eher nach praktischen Gesichtspunkten einteilen möchte oder ob es doch ein wenig exklusiver sein darf – schließlich baut man nur einmal. Einen Masterplan gibt es dabei natürlich nicht, es kommt eigentlich nur auf den Geschmack des Bauherrn an.
Fünf wichtige Fragen gibt es im Zusammenhang mit dem Grundriss. Erstens: In welchem Raum des Hauses soll später der Lebensmittelpunkt sein? Zweitens: Ist der Grundriss gut auf das Gelände, also auf das Grundstück, abgestimmt? Drittens: Ist die geplante Aufteilung der Räume praktikabel? Viertens: Kann ich mit dem Grundriss auch später noch gut leben (wenn die Kinder ausgezogen sind etwa)? Und fünftens: Ist der Grundriss, der einem vorschwebt, finanziell auch abbildbar? In diesem und im nächsten, also neunten Teil unserer Serie gehen diesen Fragen der Reihe nach auf den Grund.
Der erste Punkt, die Antwort auf die Frage nach dem Lebensmittelpunkt, wird einzig und allein von den Prioritäten bestimmt, an denen sich der Bauherr orientiert. Doch sollte dies gut überlegt werden. Soll es eine große Wohnküche sein, in der beispielsweise auch gegessen wird, einfach aus dem Grund, weil genügend Platz vorhanden ist? Oder wird sich die Familie lieber im nach Süden ausgerichteten Wohnzimmer aufhalten, wo auch der Zugang zur Terrasse liegt? Oder – das wird immer häufiger gewählt – liegt die Lösung in der Mitte und der Lebensmittelpunkt ist später die offene Küche mit dem direkt angeschlossenen Wohnzimmer? Die Überlegungen dazu sollten keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden, denn Lebensmittelpunkt bedeutet, dass sich alle Bewohner in den gewählten Räumlichkeiten auf lange Sicht wohlfühlen müssen.
Damit zu Frage zwei. Natürlich wird jeder Architekt in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn bei der Planung versuchen, eine perfekte Harmonie zwischen Gebäude und Grundstück herzustellen. Doch nicht selten sieht sich der Bauherr beim Erstellen des Grundrisses mit der Situation konfrontiert, dass es in seinem Fall keine Ideallösungen gibt. Im Normalfall wünscht sich jeder, der ein Haus baut, dass der Eingang, also die Haustür, nach Norden liegt, während das Wohnzimmer mitsamt der angrenzenden Terrasse und dem Garten nach Süden zeigen. Doch die Realität zeigt, dass das bei nur jedem vierten Hausbau in Deutschland möglich ist. Und so muss man sich damit auseinandersetzen, ob das Schlafzimmer im Osten oder im Westen liegen soll, wo Kinder- und Arbeitszimmer liegen, damit das einfallende Licht am besten genutzt werden kann, und ob Bad und Küche im Süden wirklich Sinn ergeben. Wer ein ausreichend großes Gartengrundstück sein Eigen nennt, sollte zumindest dafür Sorge tragen, dass wesentliche dieses Grundstücks nicht von außen einsehbar sind – weder von Passanten noch vom neugierigen Nachbarn.
Erfahren Sie mehr zum Thema Grundriss im nächsten Teil unserer Serie.