Der Grundriss des Hauses (zweiter Abschnitt)
Der Grundriss des Hauses (zweiter Abschnitt)
Wenn die Fragen nach der Lage der Räume, der Ausrichtung des Grundstücks und dem Lebensmittelpunkt geklärt sind, sollte man sich Gedanken über die weitere Aufteilung der Räume machen – und dabei ganz praktisch denken. Je kürzer die Wege, die zwischen den einzelnen Zimmern am häufigsten beschritten werden, desto besser im Alltag. Wer ein extra Esszimmer plant, sollte darauf achten, dass dieses direkt neben der Küche liegt; wer in der Nacht hin und wieder raus muss, sorgt dafür, dass das Bad oder das WC vom Schlafzimmer aus gut erreichbar sind. Auch muss die spätere Lage der Möbel schon bei der Planung des Grundrisses berücksichtigt werden. In jedem Fall sollte man lange Flure, fensterlose Badezimmer (wegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung) oder Durchgangsräume vermeiden – das ist meist nur verschenkter Platz. Nicht immer schlecht sind kleine Räume ohne Fenster, diese können als begehbare Schränke oder als Vorratskammern genutzt werden. Unbedingt beachten sollte man indes, in welche Richtung sich Türen öffnen lassen, um hier unnötige Platzprobleme zu vermeiden.
Nicht ganz unwichtig ist, viertens, die Frage nach dem langfristigen Nutzen, den man vom Grundriss seines Hauses hat. Heute noch als Kinderzimmer genutzt, wissen viele Eltern von flügge gewordenen Kindern nicht immer, was mit den frei gewordenen Räumen zu tun ist. Wer langfristig denkt, kann sich hier bereits in der Planungsphase Gedanken darüber machen, ob dort später ein Hobbyraum, ein Lesezimmer oder ein Gästezimmer entstehen soll. Zugegeben, den meisten Bauherrn fällt es schwer, während der Grundrissplanung an ein solches Szenario zu denken – später allerdings wird sich das auszahlen. Und wer noch ein Stück weiter in die Zukunft plant, denkt schon vor der Bauphase daran, das Badezimmer leicht zugänglich zu platzieren und die Türrahmen breit zu bauen. Denn wer in seinem Haus alt werden möchte, wird sich Jahrzehnte später etwaige Umbaumaßnahmen sparen können.
Zum fünften und letzten Punkt: Plane ich in einer finanziell abzubildenden Dimension? Wer sich als Bauherr für einen Bauträger entscheidet, der kauft den Grundriss seines Hauses meist gleich mit – Bauträger verfügen in fast allen Fällen über eine standardisierte Grundrissplanung. Natürlich sind hierbei jedoch fast immer ein paar Abweichungen und Variationen möglich. Nachteilig müssen die Standards aber nicht sein – denn zum einen fährt man mit einem Grundriss, der sich bei anderen vom Bauträger durchgeführten Projekten bewährt hat, finanziell recht günstig. Und zum anderen werden die Mindestanforderungen an ein gelungenes Haus so auch bedient. Sonderwünsche bzgl. des Grundrisses sollte man mit dem Bauunternehmer natürlich rechtzeitig absprechen.