Solarheizung und Solarhaus
Für Deutschland bzw. ganz Mitteleuropa verwundert es kaum, dass es schwierig ist, mit einer eingebauten Solarheizung auch im Winter auf die richtigen Temperaturen zu bringen: die Kraft der Sonne ist in unseren Breiten in der kalten Jahreszeit ganz einfach meist viel zu gering. So ist es zwar möglich, aber eben schwierig, per Solarheizung auch im Winter für eine warme Behausung zu sorgen, bis heute ist das nur unter hohem Aufwand, also unter großen Mehrbelastungen, finanzierbar. In der Regel arbeitet man deswegen mit Kombinationen aus Solarheizungen und anderen Systemen. Am ehesten bietet sich dabei der Einsatz einer Gas-, Öl- oder Pellet-Zentralheizung an.
Mit der Solarheizung kann der Bedarf an Warmwasser in der warmen Jahreszeit allein durch die Sonne gedeckt werden, während die Kombination mit dem anderen Heizsystem im Frühjahr und im Herbst dafür sorgt, dass es ausreichend warm bleibt. Theoretisch ist es natürlich möglich, dass auch bei kalten Temperaturen allein die Sonnenenergie ausreicht, um das Haus zu wärmen, denn die Effizienz von Solarzellen hat nichts mit der Außentemperatur zu tun, sondern allein mit der Frage, wie intensiv die Sonnenstrahlen auf der Erde ankommen. Das ist, zumindest im Winter, nicht ausreichend, um dem Wärmeverbrauch eines Hauses Genüge zu tun.
Dass es die technischen Möglichkeiten gibt, die im Sommer im Überschuss vorhandene Sonnenenergie zu speichern und sie im Winter als Heizenergie zu nutzen (also ein reines Solarhaus), dürfte bekannt sein, sie muss „nur“ in einem extrem großen Speicher gelagert werden – das jedoch ist in aller Regel bis in die heutige Zeit sehr kostspielig.
Dank eines ausgeklügelten Systems gibt es allerdings schon die Möglichkeit, die Sonnenenergie zu annähernd 100 Prozent für die Wärmegewinnung eines Hauses zu nutzen. Annähernd deswegen, weil die letzten paar Prozent bzgl. der Speicherung der Energie offenbar zu teuer sind und diese letzten paar Prozent an Heizkraft an sehr kalten Tagen daher besser durch eine andere Energiequelle wie etwa einen Holzofen gewonnen werden können. Dennoch hat man es in einem solchen Fall tatsächlich mit einem Solarhaus zu tun. Dessen Dach, auf dem die Kollektoren angebracht werden, sollte übrigens genau nach Süden ausgerichtet und dazu verhältnismäßig steil sein; die Kollektoren sollten dabei eine große Fläche der gesamten Dachfläche einnehmen. Die Speicherung der Energie der Sonne erfolgt mittels eines ca. 30.000 Liter fassenden Langzeitspeichers, der auch über mehrere Monate so gut wie keine Energie abgibt. Doch Vorsicht: Noch muss man auch für einen solchen Speicher mindestens 30.000 Euro bezahlen.